Silent Force: Infatuator

Von der Tatsache, dass das Coverartwork eigentlich ziemlich billig aussieht und auch der Titel der Scheibe als Wort im Englischen gar nicht existiert, wollen wir uns mal nicht weiter irritieren lassen. Silent Force sind bei weitem kein unbschriebenes Blatt mehr, konnte die Band um ex-Sinner und The Sygnet (ein leider nur kurzlebiges Projekt) Gitarrist Alex Beyrodt doch schon mit dem gutklassigen Erstling "The Empire Of Future" und der anschließenden Tour im Vorprogramm von Stratovarius auf sich aufmerksam machen. Stilistisch geht die Band auf "Infatuator" allerdings deutlich Power Metal lastiger zur Werke als noch auf dem sehr Melodic Metal orientierten Debutalbum. So schimmern insbesondere immer Judas Priest zu "Painkiller" Zeiten hindurch, wobei Sänger D.C. Cooper (vormals Royal Hunt) echt als adequater Halford Ersatz durchgeht, was insbesondere beim fulminnaten Titeltrack deutlich wird. Hätten Judas Priest diesen angeheuert, wären uns solch grausame Alben wie "Jugulator" oder "Demolition" sicherlich erspaart geblieben. Aber auch dezente Helloween und Stratovarius Einflüsse lassen sich im Klangbild von Silent Force nicht leugnen, wobei die Band immer bemüht ist, die eigene Identität zu wahren. Das ist auch gut so, denn Songs wie das mitreißende "We Must Use The Power" (Ohrwurm vor dem Herrn!), der Mitgröler "Fall Into Oblivion" oder auch der Midtempokracher "Hear Me Calling" sind einfach viel zu gut, um als bloses Plagiat bekannter Gruppen abgestempelt zu werden. Gekrönt wird die Scheibe durch eine astreine Coverversion von - man kann es fast erahnen - Judas Priests "All Guns Blazing", die nicht nur die Power des Originales verströhmt, sondern auch vor wahrer Spielfreude strotzt. Alles in allem also keine Frage, dass Silent Force mit "Infatuator" ein heißes Eisen im Feuer haben und angesichts dieser Qualität sicherlich ihren Weg gehen werden. Power Metal Puristen werden an diesem Stück Edelstahl auf jeden Fall ihre helle Freude haben!

Fazit: 8 von 10 Punkten

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